Reading: The Lean Startup of Eric Ries
Dieses Buch enthält die Grundlagen für die Entwicklung eines Start-ups oder anderer innovativer Maßnahmen, die eine Finanzierung oder Zeit erfordern. Es ist also ein breites Thema, das in vielen Bereichen hilfreich sein kann. Diese Notiz wird geschrieben, damit ich später darauf zurückgreifen oder ihren Inhalt mit anderen teilen kann.
Der rote Faden des Buches besteht aus 5 Prinzipien:
- Entrepreneure gibt es überall
- Entrepreneurship ist management
- Validierte Lernprozesse
- Bauen, messen, lernen
- Innovationsbilanz
Was sind Entrepreneure? Menschen, die eine Vision von der Zukunft ihrer Branche haben und bereit sind, Risiken einzugehen, um neue und innovative Lösungen für die Probleme zu finden, mit denen sie konfrontiert sind. Die Entrepreneure sind Experten für nichts, aber kompetent überall. Sie sind durch reaktionsfähig, kompetent und extrem Ergebnisorientiert gekennzeichnet.
Wenn ein Unternehmer nicht allein ein Startup definiert, was ist sie? Sie ist der Rest: eine menschliche Organisationsform, die sich zum Ziel gesetzt hat, unter extrem unsicheren Bedingungen neue, innovative Produkte und Dienstleistungen zu schaffen. Eine kann in einem Groß- o. Kleinunternehmen, oder irgendwo anders existieren.
Erst steht die Vision der Startup
Die Vision eines Produkts kann einfach mit den folgenden drei Fragen beginnen:
- Kann ein Produkt oder eine Dienstlastung für dieses Problem entwickelt werden?
- Sollte es entwickelt werden?
- Können wir ein traffähifes Geschäftsmodell auf diesem Produkt- und Dienstleistungsfundament aufbauen?
Das Startup (oder das Unternehmen einer Innovation) strebt dann ein tragfähiges Geschäftsmodell an, das noch nicht feststeht. Mehrere Beispiele für dieses Modell werden in dem Buch beschrieben: Snaptax, IMVU, Kodak Gallery, oder das Village Laundry Service. Um die Vision und das tragfähiges Geschäftsmodell zu finden wird die Lean-Methode beschrieben.
Lean als Unternehmensmethode
Ein Lean Startup ist in drei Teile gegliedert: Vision, Steuerung und Beschleunigung. Diese drei Schritte laufen mehr oder weniger gleichzeitig ab und bilden eine Schleife:
Aus der Vision ergibt sich eine Strategie mit Hypothesen, um den Produkt zu steuern. Nach Feedbacksschleifen werden Hypothese bestätigt oder widerlegt, die die Vision und die Steuerung anpassen. Abhängig davon wird das Startup durch Kurskorrektur (Anpassung an der Strategie) oder Feinabstimmung (Anpassung an dem Produkt) iterieren.
Die Herausforderung besteht darin, den Fortschritt in einem Umfeld extremer Unsicherheit zu messen. Deshalb muss die Feedbackschleifen so schnell wie möglich sein. Daraus ergeben sich das Lernen und die Prozesse zum Lernen.
Ein Beispiel dafür ist die validierte Lernkurve des IMVU-Projekts. Eine erste Anwendung zur Interoperabilität zwischen Instant Messengern wurde nach 180 Arbeitstagen innerhalb von sechs Monaten erstellt. Im Austausch mit den Nutzern erfuhren sie, dass diese die Notwendigkeit, ein Add-on herunterzuladen, nicht verstanden. Sie verstanden den Grund für das Einladen von Freunden nicht, da sie den Dienst noch nicht empfehlen konnten, da sie ihn noch nicht ausprobiert hatten. Außerdem fanden sie heraus, dass das Produkt in erster Linie dazu genutzt wird, neue Leute kennenzulernen. Dies änderte die Strategie stark!
Nur die wertvollste Aufgaben erledigen
Die Startup muss sich nur auf wertvolle Aufgaben konzentrieren. Welche Aktivitäten waren wertschaffend und welche überflüssig, sprich Verwendung? Wie erlennt und eliminiert man Verschwendung? Die Aktivitäten, die nicht unbedingt erforderlich sind, um die Erfahrung zu bringen, was Kunden wirklich wollen, können gestrichen werden.
Ein schlankes Denken definiert den Nutzen als Bereitstellung von Vorteilen für den Kunden; alles andere ist überflüssig. Es geht also darum, Prioritäten zu setzen.
Wichtig ist allein, dass es funktioniert. Das Startup muss also erst herausfinden, wer sein Kunde ist und was er nützlich findet. Erfolg bedeutet zu lernen, wie man das Problem des Kunden löst. Experimentieren und Kunden anbieten, etwas Neues anzuprobieren, um anschließend ihr Verhalten zu analysieren.
Daraus ergibt sich ein validiertes Lernen
Die Validierung erfolgt durch empirische geschützende Daten, die bei realen Kunden gesammelt werden. Auch aus der misslichen Erfahrung wird es gelernt: Nicht mehr ins Blaue produzieren, sondern systematisch herausfinden, welche Produkte und Dienstlastungen die richtigen sind. Jeder Wissensbaustein, den gesammelt werden, legen neue Experimente nahe, die die betrieblichen Kenngrößen dem anvisierten Ziel näher bringt.
Ein gemeinsamer Weg lässt sich als eine mühsame Kleinarbeit zusammenfassen, um mehr über die wahren Wünsche der Kunden zu erfahren und der Produkt und die Strategie an diese Anforderungen anzupassen. Nur wenn die Kunden besser verstanden werden, ist das Startup in der Lage, bessere Produkte zu liefern.
Gibt es also Beweise aus dem Lernen? Was haben wir über die Benutzer, Kunden oder Interessent gelernt und was wir dafür tun können?
Dafür immer experimentieren
Das Lean Startup ist eine einge grundlegende Herangehensweise an die Entwicklung neuer Produkte. Beim Lean Startup Modell wird jedes Produktmerkmal und jede Marketingkampagne - sämtliche Aktivitäten eines Startups - als Experiment betrachtet, das darauf ausgerichtet ist, validierte Lernprozesse hierbeizuführen.
Um zu experimentieren gilt der Regel “Einfach drahtlos”-Schule (o. nähert sich an “Just do it” von Nike). Durch schnelles Experimentieren kann man beobachten, was passiert, und daraus lernen.
Experiment überprüfen die Strategie und herausfinden, welche Element brillant und welche abwegig sind. Selbst wenn die Experimente ein negatives Ergebnis haben, können sich solche Vorschläge als lehrreich erweisen und die Strategie beinflüssen. Schließlich wer keine Fehler macht, lernt nichts dazu.
Die Lean-Startup-Methode kann sofort beginnen und experimentieren. Um Experimente auszuprobieren kann man Nutzenhypothese und wachstumhypothese stellen. Die Nutzenhypothese werden durch Experimente geprüft, dass ein Produkt oder ein Dienstleistung dem Kunden einen tatsächlichen Nutzen bringt, sobald er Gebrauch davon macht. Diese Experimente liefern genauere Einschätzungen.
Die Wachstumhypothese lassen sich auch durch Analyse aus Experimente durchführen, die Aufschluss darüber gibt, wie Neukunden ein Produkt oder eine Dienstleistung entdecken. Es geht auch darum, die Early Adopters (bei denen ein Bedarf besonders ausgeprägt ist) zu ermitteln. Sie verzeihen Fehler und geben Feedback, da sie einen großen Nutzen in diesem MVP sehen.
Um nutzbare MVP anzubieten
Da der Mehrwert an maximal sein sollte, muss ein Minimum an Funktionen geliefert werden. Dieses Minimum soll in der Lage sein, das Problem des Kunden zu lösen. Ein so Minimal-Funktionsfähiger Produkt (o. Schwellenprodukt, abgekürzt MVP) wird geliefert, der die optimale Erfahrung macht und die Vision entspricht. Wenn dieser MVP wenig vielversprechend ist, ist das Strategieproblem anzupassen. Es ist sich an der Zeit unmittelbare qualitative Rückmeldungen zu holen, um das Programm zu verbessern.
Das MVP hat also Produktspezifikationen, die entspricht nur dem heutigen Bedarf, statt sich auf Annahmen zu stützen, was morgen gefragt sein könnte. Die Planung ist sehr wohl ein Werkzeug, das in einer langen und stabilen Betriebsgeschichte funktioniert.
Das besondere Beispiel des Village Laundry Service zeigt diese Herangehensweise in Indien. Die erste Erfahrung bestand darin, zu überprüfen, ob Kunden für einen Wäscheservice bezahlen würden. Eine Wanderstation wurde aufgestellt, die die Kleidungen die nächste 24 Stunden zurückgeben. Sie habe u.a. damit entdeckt, dass Kunden zweimal teurer bezahlen können, wenn die Kleidungen gebügelt werden. Für denselben Preis wollen andere Kunden ihre Kleidung nach vier Stunden schneller zurückbekommen. Das MVP der TLS-Dienst bietet daher zu Beginn ein Haushaltsgerät, einen Wäschetrockner und ein extra langes Verlängerungskabel. Außerdem wird gereinigtes Wasser für einen Tag bereitgestellt.
Vertiefung
Ich glaube, nach diesen ersten Kapiteln ist die Mehrheit beschrieben worden. Später geht es dann um die Vertiefung der Überlegungen, um Beispiele oder Wiederholungen.
Der Autor ermutigt dazu, sich über eigene Erfahrungen eine eigene Meinung zu bilden (im Bezug auf Genchi Genbutsu). Aus diesen Erfahrungen entsteht ein Wissen aus erster Hand, das bei der Entscheidungsfindung hilfreich ist. Der Kontakt mit den Kunden ist dann hervorragend geeignet, um zu verstehen und besser zu lernen.
Ständiges Nachdenken, um alles ohne Versuche sicherzustellen, führt zu Untätigkeit, man sollte die berühmte „Analyse-Lähmung“ (der ich oft zum Opfer falle) vermeiden. Im Gegenteil ist es oft besser, ein MVP zu bauen, um die Idee zu bestätigen oder zu bestätigen, oder „einfach drahtlos“ zu experimentieren. Hello Fresh begann zunächst ohne Computer in einem Laden, in dem Rezepte angeboten wurden und die Zutaten den Kunden direkt zur Verfügung gestellt wurden. Der Austausch mit den Kunden half dabei, die Bedürfnisse zu definieren, bestimmte Annahmen zu bestätigen oder zu widerlegen, kurzum: zu iterieren. „Wenn wir nicht wissen, wer der Kunde ist, können wir auch nicht wissen, was Qualität für ihn bedeutet.“ Aus diesen Versuchen ergaben sich Erkenntnisse, die digitalisiert und in mehreren Ländern skaliert werden konnten.
Es muss also getestet werden, und zwar mit einer geringeren Reichweite als das Endprodukt. Google hat zum Beispiel die Ergebnisse seines ersten Prototyps auf akademische Ressourcen, Bibliotheken und Ähnliches beschränkt. Was kann entfernt werden, um das Mindestprodukt zu erhalten, für das die Kunden bezahlen können? Die Basis im Fall von Google war einfach ein Frage-Antwort-Portal!
Aardworks fragte sich, wie man ein nützliches Produkt herstellen könnte. Sie schufen mehrere: Rekkit, ein Empfehlungssystem, das auf der Auswertung von Online-Bewertungen basiert (ähnlich dem, was in google maps integriert ist). The Webb ist eine Liste von Aufgaben, die Menschen online gegen Bezahlung erledigen können. Ein Ziel des Web Macros-Projekts war es, die von Nutzern ausgeführten Aufgaben zu verfolgen, um sie dann zu dokumentieren und automatisch zu reproduzieren. Sie haben eine Reihe von Projekten durchgeführt, um den Markt zu finden.
Jedes Mal geht es darum, die Mindestfunktionalität zu erreichen, und zwar schnell, während man gleichzeitig schnell vorankommt. Es werden mehrere Bremsklötze genannt: die Folgen einer sinkenden Moral, das Recht, die Konkurrenz und die Unwägbarkeit (von politischen oder marktbezogenen Ereignissen).
Das Buch geht anschließend detailliert auf die Massenproduktion im Vergleich zur Herstellung eines einzelnen Artefakts ein. Die Skalierung ist für ein MVP zweitrangig, da seine Aufgabe darin besteht, die Rentabilität eines Projekts zu demonstrieren, indem es … bereits genutzt wird und funktioniert, sowie die Maßnahmen für ein gesundes Wachstum. Sich anpassen, lernen, um unser Wissen weiterzuentwickeln.
Ich entnehme dem Buch Ähnlichkeiten mit der agilen Methode und praktische Beispiele, von denen man sich inspirieren lassen kann. Das Ende des Buches bleibt für mich repetitiv und eintönig. Vielleicht bin ich zwischen den Kursen, dem Thema, mit dem ich mich seit Jahren beschäftige, und diesem Buch müde geworden und muss stattdessen mehr tun.